Generalversammlung 2015
Hier ist ein Artikel über die Generalversammlung aus der Kreiszeitung vom 13.01.2015:
Schützenverein Haendorf blickt auf zahlreiche Veranstaltungen zurück
Wilfried Meyer 50 Jahre Schriftführer im Schützenverein Haendorf
Der Werdegang von Wilfried im Schützenverein Haendorf als Schriftführer begann im Dezember 1964. Friedrich Meyer, sein Vorgänger, wollte aufhören und wie es damals so war, es wurde jemand angesprochen nach dem Motto: Das kannst du wohl machen.
Damals gab es keine regelmäßigen Vorstandssitzungen, nur vor dem Schützenfest, dem Erntefest und dem Schützenball kam der Vorstand mal sporadisch zusammen oder wenn sonst was außergewöhnliches passierte. Die ältere Generation hat vieles recht locker gesehen.
Neuigkeiten und Informationen wurden oftmals persönlich überbracht oder man fuhr zum schnacken mal hin, bei Korn und Bier ließ sich das meiste organisieren. Mußten die Mitglieder informiert werden, schrieb Wilfried mit der Schreibmaschine Matrizen und die wurden dann mit einem einfachen Matrizendrucker vervielfältigt. Dazu mußte, wer sich noch daran erinnern kann, mit Spiritus ein Tank gefüllt werden und die Matrize rotierte per Drehbewegung und eingeschobene Blätter bekamen dann den Druck. Zuviel Spiritus ergab eine dicke Schrift, allerdings verbrauchte sich die Farbe auch schneller. Irgendwann kam dann der Fortschritt: Wilfried lieh sich einen Vervielfältiger von Reimanns. Der hatte schon eine Kurbel.
Mit den Jahren nahm die Schreibarbeit zu und deshalb kaufte er sich ein eigenes Gerät. Das Zählen der geschriebenen Blätter war eine lästige Angelegenheit. Wilfried hat sich etwas ausgedacht und ist zu Firma Bremer in Asendorf gefahren und hat mit Fritz Struß eine Art Zählwerk an sein Gerät angebaut.
Erwähnenswert: die Matrizen mit der Schreibmaschine zu schreiben bedeutete, keinen Tippfehler zu machen. Mal eben so wegmachen und neu schreiben gab es nicht, alles was geschrieben bzw. eingetippt wurde, war unveränderbar auf der Unterlage fixiert.
Fast eine Revolution war dann der erste Kopierer, den er sich kaufte. Die Blätter mit der Schreibmaschine zu schreiben war wesentlich komfortabler. Wenn man einen Fehler gemacht hatte, mit einem Korrekturblättchen war er schnell behoben und die fertigen Schriftstücke wurden auf den Kopierer gelegt und ab ging die Post. Lange wurde der Kopierer genutzt und die kopierten Schriften waren auch von besserer Qualität als alles Vorhergehende.
Der nächste Schritt war dann ein Computer. Wilfried kaufte sich den legendären Commodore, erst das Modell C16 dann C64 und später den C128. Daten eingeben, auf dem Bildschirm alles anschauen, das funktionierte schon, nur das Ausdrucken war noch ein Geheimnis. Irgendwann hat er es dann herausgefunden. Das ist gut und gerne 30 bis 35 Jahre her.
Die Technik wurde immer besser, die Aufgaben als Schriftführer immer umfangreicher und was heute in einem Monat erledigt werden muß, das war früher die Arbeit einer ganzen Wahlperiode.
In der jüngsten Vergangenheit kam dann als Neuerung das Faxgerät, etliche Einladungen und Informationen konnten so schnell und kostengünstig verschickt werden. Das alles ist nichts gegen das, was mit dem Computer heute per E-Mail gemacht werden kann. Darüber hinaus sind von ihm aber auch andere Aufgaben wahrgenommen worden: Speichern, Aufschreiben, Katalogisieren und alles für die Nachwelt festhalten.
Als Wilfried als Schriftführer angefangen hat, war es üblich – wenn jemand dem Verein beitreten wollte – dass der das dem Schriftführer oder dem Vorsitzenden sagte und die Mitgliedschaft im Schützenverein war erledigt. Wann er geboren wurde, wo er wohnt oder bei welcher Bank er ein Konto hatte, alles unwichtig. Wilfried hat alles aufgeschrieben.
Andere Arbeiten wie Pokale bestellen, Medaillen oder Orden anfertigen lassen, Wappen in Klebefolie herstellen, vieles hat Wilfried selber gemacht und etliches Know-how sich selber angeeignet. Andere Vereine aus der Nachbarschaft sind seine Stammkunden, wenn es darum geht, Briefköpfe oder Urkunden für sich herstellen zu lassen.
Es gibt eine Anzugsordnung und wer seine Uniform anzieht, der hat auch entsprechend seiner Dienststellung im Verein die entsprechenden Schulterstücke zu tragen. Eine Liste mit allen Stammdaten wird von ihm geführt wie erhaltene Ehrungen, besuchte Lehrgänge, bevorstehende Goldene Hochzeiten, hohe runde Geburtstag und vieles mehr.
Für alle diese Arbeiten und dem Engagement hat Wilfried auch zahlreiche Auszeichnungen bekommen. Da wären u. a.
– die Goldene Verdienstnadel des Bezirksschützenverbandes,
– die Goldene Verdienstnadel des Nordwestdeutschen Schützenbundes,
– die Ehrenmedaille des Bezirksschützenverbandes,
– eine Urkunde als Förderer des Sports der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen,
– die Goldene Verdienstnadel des Landessportbundes,
– eine Medaille für 40 Jahre Schriftführer,
– die Goldene Verdienstnadel des Deutschen Schützenbundes,
– die Ehrennadel für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit, also alles, was als Anerkennung der Verdienste möglich war.
In seiner Amtszeit hat er mit mehreren Vorsitzenden zusammengearbeitet. Angefangen bei Wilhelm Brinker Sen. ist es nun der 7. Vorsitzende, mit dem er in seiner Laufbahn zu tun hat. Man kann nicht sagen, dass er so viele verschlissen hat, nein, er hat am längsten durchgehalten. Alle technischen Neuerungen hat Wilfried gemeistert. Niemals hat er darüber nachgedacht, seine Arbeit einfach zu beenden, wenn mal etwas nicht nach seiner Mütze war. Für eine gute Zusammenarbeit braucht man Leute seiner Art.
In der Generalversammlung am 09.01.2015 feierte Wilfried sein fünfzigstes Dienstjubiläum.
Ehre wem Ehre gebührt und so gab es nach der Laudatio „Standing Ovations“ und als Geschenk eine Gartenbank mit Gravur von den Haendorfern. Alle vom Schützenverein Haendorf sind dankbar für das, was er erreicht und geschaffen hat und hoffen: Es geht noch lange so weiter.
Haendorf, den 09.01.2015